von Simon | Jul 31, 2017 | Nordwesten, Reisebericht |
Nach einem kurzen Frühstück im Hotel ging es zur Astoria Column. Es handelt sich dabei um eine Säule, auf der die Geschichte Oregons dargestellt ist. Sie thront auf einem Hügel über der Stadt und man kann über eine Wendeltreppe sogar zu einer kleinen Aussichtsplattform hochsteigen.

Natürlich machten wir das und wurden mit einem tollen Ausblick auf die Stadt und den Columbia River belohnt. Leider war es noch etwas grau, aber das gehört im Nordwesten ja irgendwie auch dazu.

Am Fuß der Säule findet sich noch etwas Kunst, wie z.B. die Skulptur mit dem indianischen Kanu. Ungefähr im Bildhintergrund kamen übrigens Lewis & Clark nach ihrer Durchquerung des Kontinents an.

Nachdem wir den Columbia River überquert hatten, erreichten wir wieder den Staat Washington und waren schon fast am nächsten Ziel, dem Cape Disappointment. Benannt wurde es übrigens auch von Lewis & Clark, die die Gegend erkundeten und hier den Winter verbrachten. Es war sehr windig und der Atlantik ziemlich rau.

Das Cape Disappointment ragt auf der Washington Seite in den Columbia River. Hier findet dieser sein Ende im Pazifik und viele Schiffe fanden aufgrund von Untiefen, Sturm und Strömung ebenfalls ihr Ende an dieser Stelle. Deswegen baute man gleich mehrere Leuchttürme.

Wir liefen bis zum Cape Disappointment Lighthouse, welches genau an der Einmündung steht. Hier genossen wir den Ausblick und ein Mitarbeiter der Küstenwache erzählte uns, dass erst gestern eine junge Frau von der Strömung abgetrieben wurde und seitdem vermisst wird.
Wir fuhren weiter in Richtung Olympic Halbinsel und stoppten zu einem Kaffee in Aberdeen, dem Geburtsort von Kurt Cobain, das früher wohl ein ziemlich rauer Seefahrer Verschlag gewesen sein muss. Besonders schön ist es heute allerdings auch nicht.

Nach etwas längerer und relativ öder Fahrt kamen wir im Olympic Nationalpark an und stoppten am Ruby Beach. Das Wetter hatte sich inzwischen nochmal deutlich verbessert und wir machten uns gleich auf den Weg zum Strand.

Es hatte hier im Laufe der Zeit sehr viele Baumstämme angeschwemmt, außerdem bestand der Strand aus großen Kieseln. Uns gefiel das sehr gut, hier konnte man den rauen Nordwesten wirklich spüren.

Wir liefen etwas umher, genossen das schöne Wetter und erfreuten uns am Strand. Mit uns waren noch einige andere Leute unterwegs, aber es verlief sich trotzdem ganz gut. Für uns war der Ruby Beach auf jeden Fall einer der schönsten im Nordwesten.

Etwas weiter nördlich hielten wir am Parkplatz des Hoh Rainforests und liefen den Hall of Mosses und den Spruce Nature Trail. Beide Trails sind nicht besonders lang, sondern eher kleine Spaziergänge.

So richtig überspringen wollte der Funke bei diesen Trails allerdings nicht, wir hatten uns irgendwie noch etwas mehr Regenwald-Feeling erwartet. Trotzdem liefen schauten wir uns aber natürlich alles genau an.

Das feuchte Klima sorgt dafür, dass hier eigentlich kein Ast vom Moos verschont bleibt. Wir ließen uns Zeit zum fotografieren, waren aber trotzdem bald am Ende des ersten, sehr kurzen Trails.

Auf dem zweiten Trails kamen wir auch am Hoh River vorbei, an dem man theoretisch ins Hinterland hätte wandern können. 17 Meilen einfache Strecke waren uns dann aber doch zu lang. Es ging also wieder zurück in den Regenwald, der hier doch verwunschen wirkte und uns etwas versöhnte.

Zurück am Auto machten wir uns auf den Weg nach Forks. Nachdem wir schon etwas Hunger hatten, checkten wir schnell im Hotel ein und suchten uns dann ein Restaurant für das Abendessen. Unser Hotel, das Pacific Inn, war leider schon etwas älter und auf Grund der Twillight Days komplett ausgebucht. Ganz Forks lebt ja auch von Twillight und dementsprechend ist vieles auf Vampire und Werwölfe abgestimmt.

Wir aßen sehr leckere Fish & Chips und Fish Tacos bei Puffin on 101. Sehr üppig durch das frittieren, aber extrem lecker (leider ist das Restaurant aktuell wegen Problemen mit dem Vermieter geschlossen).
Die Sonne stand nach dem Essen schon recht tief und wir wollten eigentlich noch den Sonnenuntergang am Rialto Beach erleben.

Mit leicht erhöhter Geschwindigkeit kamen wir noch rechtzeitig an und konnten den restlichen Sonnenuntergang genießen. Mit uns war zwar auch eine Busgruppe Twillight Fans am Strand, die gingen aber dann zum Glück in eine andere Richtung weiter.

Wir blieben sitzen bis die Sonne am Horizont verschwunden war und fuhren anschließend zurück ins Hotel (wir trafen übrigens weder Vampire noch Werwölfe auf dem Heimweg). Dort schauten wir dann den NFL Season Opener der Broncos gegen die Panthers und ärgerten uns etwas über unsere lauten Nachbarn.
Am nächsten Tag wartete dann Kanada auf uns.
von Simon | Jul 30, 2017 | Nordwesten, Reisebericht |
Der erste Blick aus dem Fenster war recht ernüchternd, denn es war komplett neblig. Nach kurzer Zeit klarte es aber auf und wir hatten einen sehr schönen Ausblick. Das Frühstück im Hotel war wirklich gut, deutlich besser als erwartet.
Unser erster Stopp des Tages lag dann auch nur auf der anderen Seite des Siuslaw River, wir wollten nämlich nochmal ein Foto im Ort machen.

Anschließend ging es weiter an der Küste entlang in Richtung Norden. An der Sea Lion Cave fuhren wir vorbei, stoppten aber kurz danach an einem schönen Aussichtspunkt auf den Heceta Beach.

Ein paar kleine Nebelfelder zogen noch über den Strand, ansonsten war es aber sehr schön und sonnig. Unser nächstes Ziel war nun das Heceta Beach Lighthouse bzw. der dazugehörige Strand.

An der ersten Ausfahrt fuhren wir vorbei, aber zum Glück gab es ja noch eine zweite Möglichkeit, um zum Strand zu kommen. Bald schon standen wir unter der Cape Creek Bridge und konnten den Blick auf den Strand genießen. Den Leuchtturm konnte man von hier noch nicht erkennen, aber wenn man sich etwas nach vorne zum Wasser begab, kam er wieder ins Blickfeld.

Etwas weiter nördlich machten wir dann am Cape Perpetua einen weiteren Stopp. Hier kann man gut Wahle beobachten, aber auch eine Formation mit dem Namen Thor’s Well bestaunen.

Der Blick vom Visitor Center war schon mal sehr gut, wir mussten aber erst mal ein kurzes Stück zur Küste runter wandern, um alles entdecken zu können. Unterwegs kamen wir dann an ein paar Seesternen und Seeanemonen vorbei.

Thor’s Well zeichnet sich dadurch aus, dass es ein Loch im Vulkangestein ist, durch das das Wasser durch die Brandung gepresst wird. Das sorgt dann für mehr oder weniger große Fontänen. Bei uns war leider keine Flut und deswegen war es nicht ganz so spektakulär.
Aber auch sonst war die Küste hier natürlich sehr schön und Seegang gab es auch ohne Flut.

In Lincoln City stoppten wir am Outlet und machten eine kurze Pause. Wirklich gefunden haben wir nichts, aber wenigstens konnten wir ein leckeres Eis genießen, bevor es wieder weiter ging.
Danach überlegten wir, ob wir weitere Stopps an der Küste einlegen sollten, fuhren dann aber doch bis Tillamook durch.

Eigentlich hatten wir ja nicht geplant die Käsefabrik dort zu besichtigen, aber unsere Neugierde siegte und wir schauten uns das Ganze mal genauer an. Neben einem kurzen Einblick in die Produktion gab es Käse zu verkosteten und auch Eis zu kaufen. Wir ärgerten uns darüber, dass wir schon einen Eisstopp eingelegt hatten, denn das Eis hier sah doch sehr lecker aus.

Am Neahkahnie Viewpoint machten wir dann den nächsten kurzen Stopp, bewunderten kurz den Ausblick und fuhren dann nur wenige Meter weiter zum nächsten Strand.

Hier darf man sich nun gerne über den Namen streiten, am Schild stand Hug Point, in Google Maps steht Smugglers Cove und Short Sands Beach.

Eigentlich ist es aber ja auch egal wie der Strand heißt, schön war er trotzdem. Leider gab es aber einige Sandflöhe hier, weswegen wir dann auch nicht allzu lange blieben.

Auf der Weiterfahrt verpassten wir dann leider die Abfahrt zum Cannon Beach, aber eigentlich war das auch nicht so tragisch.
Im Hampton Inn in Astoria gab es dann erstmal einige Diskussionen, weil wir unser Zimmer aus dem Online Check-in nicht bekamen. Wir hatten nicht wenig gezahlt und somit machte ich einen kleineren Aufstand. Irgendwann hatte die Dame am Check-in dann erbarmen und gab uns ein besseres Zimmer. Das Zimmer war dann nicht nur an sich super, sondern hatte einen unglaublich tollen Ausblick.

Wir konnten den ganzen Columbia River überblicken und hatten akustisch eine tolle Kulisse, da sich zahlreiche Seelöwen vor dem Fenster tummelten.

Zum Abendessen fuhren wir dann nochmal nach Downtown Astoria. Hier konnte man an den alten Fischerhütten entlang schlendern und die Abendstimmung genießen. Astoria ist wirklich eine schöne Stadt und uns gefiel es sehr gut.

Abendessen gab es in der Buoy Beer Company, die einen tollen Blick auf den Columbia River bot. Das Essen war auch recht lecker, aber die eindeutig größte Attraktion ist die Liegefläche unter dem Gebäude, auf der sich die Seelöwen ausruhen können. Von oben kann man alles durch eine Glasscheibe beobachten.
Den restlichen Abend verbrachten wir wieder im Hotel. Am nächsten Tag sollte es in den Olympic NP gehen.
von Simon | Jul 29, 2017 | Nordwesten, Reisebericht |
Heute Nacht hatte ich in der Ferne schon ein bestimmtes Geräusch vernommen und dann gleich gegoogelt, ob ich richtig höre. Es handelte sich dabei um das Bellen von Seelöwen. Nach dem Frühstück fuhren wir also erst mal zum Hafen von Crescent City und schauten den zahlreichen Seelöwen beim Sonnenbad zu.
Unser nächstes Ziel war dann der „Mailroom“, ein kleiner Laden, in dem die Einheimischen Pakete aufgeben und kopieren können. Wir kamen hier her, da ein Freund, der ein paar Wochen vor uns in dieser Gegend unterwegs war, seine Jacke im Hotel vergaß und das Hotel die Jacke dort abgegeben hatte. Zu unserer großen Überraschung bekamen wir diese tatsächlich ausgehändigt und konnten sie wohlbehalten nach Hause bringen.

Nun ging es entlang der Küste nach Norden. Unsere ersten Stopps machten wir am Harris Beach und Samuel H. Boardman SP. Hier gab es nette kleine Buchten mit großen Felsen am Strand und im Wasser. Inzwischen waren wir übrigens wieder zurück in Oregon.

Natürlich gingen wir auch direkt zum Strand herunter und sahen uns alles genauer an. Das Wetter war auch noch super, wir hofften, dass es möglichst lange halten würde.

Am Parkplatz trafen wir dann noch auf ein paar Rehe, die ihr Frühstück hier einnahmen.

Unser nächstes Ziel war der Arch Rock, der, wie der Name schon sagt, ein Steinbogen im Meer ist. Das Wetter war inzwischen schon eher grau, trotzdem war es ganz nett hier.

Leider waren hier aber – wie an so vielen Orten – die besten Viewpoints von Bäumen zugewachsen. Wir schauten uns trotzdem noch etwas um und machten ein paar Fotos.

Am Ocean Lookout hielten wir dann als nächstes wieder an, denn der Blick war schon wirklich schön. Wir gingen ein wenig am Strand umher und beobachteten das Treiben. Das Wetter hatte sich wieder etwas gebessert.
In Gold Beach machten wir Pause in einem kleinen Cafe mit Bücherladen. Hier stöberten wir auch etwas herum, lachten über seltsame Bücher und kauften am Ende doch nichts.

Am Cape Blanco Lighthouse legten wir den nächsten Stopp ein. Zwischendurch hatte es schon angefangen zu regnen, hier war es aber wieder halbwegs trocken. Der Leuchtturm hatte allerdings leider geschlossen und wir konnten ihn nicht besichtigen.

Wir liefen dann etwas in die entgegengesetzte Richtung und das war gar keine schlechte Idee. Wir fanden eine schöne Bucht mit Strand und Felsen. Leider war es auch ziemlich windig, weswegen wir schnell wieder ins Auto stiegen.

In Port Orford war das Wetter dann noch schlechter und wir begnügten uns mit einem kurzen Fotostopp.
Unser Ziel waren nun die Oregon Dunes, in der Hoffnung, dass es dort besseres Wetter gab. Zwischendurch fuhren wir über zahlreiche Brücken und durch kleinere Orte.

Wie befürchtet schüttete es an den Dünen dann aber wie aus Eimern und wir konnten uns gar nichts anschauen. Zum Hotel war es nun nicht mehr weit und der Tag noch gar nicht so alt. Aufgrund des Wetters beschlossen wir trotzdem, gleich zu unserem Tagesziel Florence weiterzufahren, einem wirklich schönen kleinen Fischerort.

Wir hatten einen tollen Blick vom Balkon über den Siuslaw River, leider war aber alles etwas grau.
Im Anschluss wollten ein gemütliches Abendessen im Ort einlegen, es war aber gar nicht so einfach einen Tisch zu bekommen, da trotz früher Uhrzeit alles schon reserviert oder besetzt war (es waren doch viele Senioren unterwegs). Am Ende wurde es dann eine Pizza.

Den Abend ließen wir im überraschend modernen Kino von Florence ausklingen und schauten „Hell or High Water“. Der Film gefiel uns wirklich gut. Danach genossen wir noch etwas den Blick auf das erleuchtete Florence von unserem Balkon und hofften auf besseres Wetter am nächsten Tag.
von Simon | Jul 28, 2017 | Nordwesten, Reisebericht |
Nach dem Frühstück im Hotel tankten wir kurz den Wagen auf und machten uns auf den Weg in den Redwood NP. Nach kurzer Zeit kamen wir bereits am Thomas H. Kuchel Visitor Center an, holten uns eine Karte des Parks und machten einen kurzen Spaziergang am Strand.

Unser nächster Stopp war dann am Lady Bird Johnson Grove. Auf dem Weg dorthin kamen wir noch an einer großen Herde Redwood Elk vorbei, die an der Straße grasten. Der Parkplatz am Trailhead war schon ordentlich voll und wir bekamen unseren Dodge gerade noch so geparkt.

Durch den Grove führt ein kurzer Trail, den wir nun komplett abliefen. Die Bäume sind wirklich unfassbar hoch, auf Fotos lässt sich das gar nicht wirklich darstellen.

Allerdings sind die Bäume nicht nur hoch, sondern auch richtig dick. Der Baum im Vordergrund ist für deutsche Verhältnisse schon recht groß, der hintere Baum ist breiter als manches Auto lang. Uns gefiel es hier recht gut und sobald man vom Eingang etwas entfernt war, konnte man auch die Ruhe genießen.

Über eine acht Meilen lange Dirt Road ging es weiter zum Fern Canyon. Die Dirt Road war zunächst recht steil und teilweise auch ziemlich eng und ruppig, insgesamt aber gut zu bewältigen und auch schön anzusehen. Der Fern Canyon heißt so, weil er komplett mit Farnen eingewachsen ist. Aufgrund des feuchten Klimas gedeihen sie hier recht gut.

Immer wieder ergossen sich auch kleine Wasserfälle vom Rand über die Farne. Hier wurde übrigens auch Jurassic Park gedreht und man kann sich schon vorstellen, dass ein Dino hinter der nächsten Ecke wartet. Im Canyon war es recht gut gefüllt, das mussten die Labor Day Nachwehen sein. Genervt waren wir aber nur von einer deutschen Rentnerin, die sich immer vorbei drängelte, um dann an den Engstellen stehen zu bleiben…

Am Gold Bluff Beach machten wir noch einen kurzen Stopp, bevor wir die Dirt Road wieder zurück fuhren. Hier trafen wir dann auch nochmal auf einen Redwood Elk, der dann aus der Nähe doch recht riesig wirkte.

Bevor wir in Crescent City, unserem Übernachtungsort, ankamen, stoppten wir noch am Klamath River Overlook. Hier soll man besonders gut Wale beobachten können. Wir holten unser Fernglas raus und waren auch gleich überzeugt, einen Wal gesichtet zu haben. Nach ein paar Minuten kam es uns dann aber doch komisch vor, dass er sich nicht wirklich bewegte. Am Ende war es dann ein Fels im Wasser…

In Crescent City checkten wir im Best Western ein und fuhren dann zum Jeddediah Smith SP. Unser bevorzugter Weg war die Howland Hills Road, eine weitere Dirt Road, die sich durch die Bäume schlängelt. Die Straße ist steil, eng und kurvig. Vor uns fuhr zunächst ein Wohnmobil mit deutschem Kennzeichen, das alle Schilder und ignorierte, die Wohnmobilen von dem Befahren dieser Straße abriet. Zum Glück ließ es uns aber noch vor der dem Beginn der engsten Strecke passieren.

Die Straße war schon wahnsinnig toll und wir können sie nur allen ans Herz legen. Am Ende der Howland Hills Road wartet der Stout Grove, der alle bisherigen Groves in den Schatten stellte. Die Stimmung und das Licht waren wunderschön, die Bäume riesig.

Wir machten zahlreiche Fotos und ließen uns ausgiebig Zeit, um die Stimmung zu genießen. Teilweise war es natürlich gar nicht so einfach, die Bäume zu fotografieren.

Wir erfreuten uns noch etwas am Anblick, machten ein Foto für eine größere Familie und konnten sogar noch das Wohnmobil wieder entdecken und uns wundern, wie es durch die enge Straße gekommen war.

Nach dem ausgiebigen Besuch des Stout Groves ging es zurück nach Crescent City. Dort aßen wir im Good Harvest Cafe ein paar Fish Tacos, die recht lecker waren und die paar Minuten Warterei auf einen Tisch locker rechtfertigten. Abends mussten dann noch zwei Harley Fahrer ihre Motorräder über eine Stunde vor unserem Zimmer laufen lassen. Alles vibrierte, aber irgendwann waren die dann auch weg und wir konnten in Ruhe schlafen.
von Simon | Jul 27, 2017 | Nordwesten, Reisebericht |
Heute stand vorrangig ein längerer Fahrtag auf dem Programm. Wir mussten vom Lassen NP an die Küste kommen und auf der Strecke dazwischen gibt es nicht allzu viel. Die Nacht im Hotel war wieder nicht der Hit, schon zum zweiten mal wurde im Zimmer neben uns ab zwei Uhr für eine Stunde das Zimmer umgeräumt. Im Frühstücksraum war es auch recht gut gefüllt.
Nachdem wir aufgetankt und im Walmart die Vorräte aufgefüllt hatten, ging es los auf den California HW 36, der durch Kurven und Hügel in Richtung Küste führt. Zwischendurch machten wir kurz Pause, die meiste Zeit fuhren wir aber einfach durch. Irgendwann verlor ein Pickup direkt neben uns ein paar große Kisten, die es von der Ladefläche wehte. Wir wurden aber verschont und konnten somit weiter gen Westen fahren.

Unser Ziel war die Avenue of the Giants, wo wir dann nachmittags ankamen. Da heute Labor Day war, war es schon nicht mehr ganz so voll. Wir waren von den Bäumen auf jeden Fall gleich mal begeistert, denn die waren nicht nur dick sondern auch ganz schön hoch.

Wir stoppten immer wieder mal und nahmen uns für den Founders Grove länger Zeit, um die riesigen Redwoods bestaunen zu können. Der Parkplatz war zwar recht voll, aber insgesamt verliefen sich die Leute ganz gut.

Bei den umgefallenen Bäumen waren die Splitter teilweise so groß wie ganze Bretter. Wir waren ganz fasziniert und schauten uns ausgiebig um. Bei unserem nächsten Stopp vergaßen wir dann vor lauter filmen das fotografieren, deswegen hier nun das Video.
Wir machten uns auf den Weg zum Shrine Drive Through Tree in Myers Flat und fuhren natürlich auch durch den Baum. Insgesamt war das schon ein rechter Touri Nepp, aber natürlich trotzdem ganz interessant. Der Baum selbst stand auch nur noch auf Stützen.
Nachdem wir den Punkt „Durch einen Baum fahren“ nun abhaken konnten, ging es zum Hotel nach Arcata. Hier bekamen wir ein Upgrade auf eine Suite, leider aber nicht im obersten Stock. Natürlich trampelete dann nachts über uns jemand rum.

Wir fuhren nun nochmal nach Eureka um etwas zu Abend zu essen. Der Ort war quasi ausgestorben, bis auf ein paar Obdachlose war kaum jemand unterwegs. Es gab drei Restaurants, die geöffnet waren, zwei davon komplett überfüllt. Wir entschieden uns für die Banana Hut, in der es hawaiianisches Essen gab. Leider mussten wir fast 45 Minuten warten, u.a. weil ein Ehepaar nach dem Essen über eine Stunde nicht vom Platz aufstehen wollte. Mit uns warteten noch zahlreiche andere Gäste. Das Essen war aber gut und der Service nett.
Nun ging es zurück ins Hotel und morgen sollte dann der richtige Redwood NP auf dem Programm stehen.
von Simon | Jul 26, 2017 | Nordwesten, Reisebericht |
Für uns ging es heute früh los. Wir hatten dafür mehrere Gründe, zum einen war unser Tagesplan recht voll, zum anderen war aber auch das Hotel komplett überfüllt und sehr laut. Nachdem wir uns durch den überfüllten Frühstücksraum gekämpft hatten, ging es in den Lassen NP. Die Fahrt dorthin dauerte knapp eine Stunde.

Zunächst besuchten wir kurz das Visitor Center und holten uns ein paar Infos, danach ging es zum Parkplatz vom Bumpass Hell Trailhead. Bereits im Visitor Center war es ganz gut voll, am Trailhead dann natürlich ebenfalls. Trotzdem fanden wir noch einfach einen Parkplatz und liefen los.

Zunächst konnten wir tolle Panoramen auf die Berge in der Umgebung genießen, doch recht schnell veränderte sich die Luft, es roch nach Schwefel und wir konnten Dampf aufsteigen sehen. Bumpass Hell ist ein geothermisches Gebiet, ein bisschen wie der Yellowstone in ganz klein.

Wir waren früh genug dran, dass es noch nicht komplett überlaufen war. Für viele Touristen war das hier allerdings schon der anstrengendste Hike ihres Lebens, zumindest wirkte es für uns so. Ein schwefeliger Bach musste als erstes überquert werden, bevor wir mitten im Quellgebiet standen.

Seinen Namen hat Bumpass Hell von einem gewissen Kendall Vanhook Bumpass, der sich als Bergarbeiter und Guide öfters in der Gegend befand. Leider brach er durch die dünne Gesteinsschicht und verbrannte sich im heißen Wasser so sehr, dass sein Bein amputiert werden musste. Zu seinem Andenken heißt das Gebiet nun Bumpass Hell und kann sicher über Holzplanken besichtigt werden.

Es gibt hier zahlreiche heiße Pools in den buntesten Farben, ebenso gibt es ein paar blubbernde Matschbecken. Uns gefiel das alles natürlich sehr gut und wir bekamen gleich wieder Lust auf einen Besuch des Yellowstone NP.

Irgendwann machten wir uns natürlich auf den Rückweg und nach insgesamt ca. einer Stunde und fünfzehn Minuten waren wir auch schon wieder am Auto. Am Parkplatz war inzwischen die Hölle los, der Labor Day hatte gnadenlos zugeschlagen.

Wir nahmen uns nun vor, auf den Lassen Peak zu wandern. Der Trailhead war nicht wirklich weit entfernt, nur das Parken gestaltete sich relativ schwierig. Wir bekamen dann aber doch noch einen guten Platz und machten uns auf den Weg.

Der Trail stieg stetig an und es gab eigentlich kein einziges flaches Stück. Mit uns wanderten viel andere auf den Gipfel. Wir überholten die meisten und wurden selbst nur einmal überholt, das war schon mal ein gutes Zeichen.

Nach einiger Zeit kam der Gipfel immer näher und wir konnten uns schon mal auf den Ausblick freuen. Hier oben war es ordentlich kalt und es wehte ein starker Wind. Wir tippen, dass es hier oben maximal noch 5 Grad hatte (die unzähligen Labor Day Hiker in kurzer Hose & T-Shirt würden hier sicher keinen Spaß haben und sahen teilweise auch sehr unglücklich aus der Wäsche).

Vor dem Gipfel musste man dann noch über ein Schneefeld stapfen und anschließend über Geröll auf den Gipfel steigen. Das haben wir natürlich gemacht und oben dann den schönen Rundumblick genossen.

Da wir uns hier auf einem Vulkan befinden, gibt es natürlich auch einen kleinen Krater. Diesen bewunderten wir auch ein wenig. In der Ferne konnten wir sogar Mt Shasta erkennen, durch die Waldbrände war die Fernsicht aber nicht so überragend.

Nach einer Pause und einem Beweisfoto machten wir uns wieder an den Abstieg. Runter ging es natürlich schneller als rauf und so kamen wir nach ca. drei Stunden und fünfzehn Minuten wieder am Auto an. Der Nationalpark gibt den Hike mit 4 – 6 Stunden an, so schlecht haben wir uns gar nicht geschlagen.

Am Parkplatz war es immer noch voll, aber einige hatten auch schon die Heimreise angetreten. Wir packten alles zusammen und fuhren zum Summit Lake. Dort machten wir ein kleines Picknick und fuhren gleich weiter, um den Nature Trail in der Devastaded Area zu laufen. Ein sehr kurzer Trail, der trotzdem ganz interessant war.

Man konnte z.B. diesen Stein bestaunen, der beim letzten Ausbruch des Lassen Peak vor knapp hundert Jahren bis hier her geschleudert wurde. Der Lassen Peak ist übrigens der größte Lavadom Vulkan der Welt und eigentlich nur der Rest des Kraterrands eines anderen größeren Vulkans.

Unser letztes Ziel war der Manzanita Lake, der uns mit einem unglaublichen Panorama belohnte. Der kurze Trail um den See dauert ca. 45 Minuten und lohnt sich sehr.
Zurück im Hotel brauchten wir erst mal ein ordentliches Abendessen und wurden beim Mexikaner gegenüber fündig. Das Essen war wirklich hervorragend und es war deutlich angenehmer als gestern bei Applebee’s. Am nächsten Tag sollte es für uns dann an die Küste zu den Redwoods gehen.